Zoo Biology, Uni Frankfurt

Publikationen

Perceptions of biodiversity loss among future decision-makers in 37 countries

Kleespies MW, Hahn-Klimroth M, Dierkes PW (2024) npj Biodiversity 3, 21.

  • Mit einer neuartigen Methode zeigen wir hier, dass es in den 37 untersuchten Ländern acht verschiedene Antworttypen gibt, die sich in ihrer Wahrnehmung der Ursachen des Biodiversitätsverlusts unterscheiden.

  • Unsere Ergebnisse zeigen, wie zukünftige Entscheidungsträger auf der ganzen Welt die Ursachen des Biodiversitätsverlusts bewerten. Die Ergebnisse dienen Entscheidungsträgern als Ausgangspunkt, um Bildungsprogramme und politische Maßnahmen an die Gegebenheiten in ihren Ländern anzupassen.

Around the clock: unveiling giraffe rest-activity rhythms and social dynamics

Mebus H, Schneider S, Dierkes PW, Burger-Schultz AL (2024) Frontiers in Conservation Science 5, 1462664

  • In dieser Studie wurde eine umfassende 24-stündige Beobachtungsanalyse von drei Netzgiraffen durchgeführt.

  • Die Ergebnisse liefern Erkenntnisse über die Verhaltensrhythmen und das Sozialverhalten von Giraffen, die für ein effektives Zoo-Management und Erhaltungsstrategien von entscheidender Bedeutung sind.

Automated scatter-feeding increases foraging activity of zoo-housed meerkats Suricata suricatta to durations observed in the wild and elicits sentinel behaviour during feedings

Bähler I, Federer K, Davis L, Weber S, Burkevica A, Schneider S, Dierkes PW, Clauss M (2024) Journal of Zoo and Aquarium Research, 12(3), 172-184.

  • Die Anreicherung der Umgebung mit Futter, z. B. durch Streufütterung, ist eine wichtige Strategie zur Verbesserung des Tierschutzes in Zoos. Während der Streufütterung gehen Erdmännchen häufiger auf Futtersuche und sind insgesamt aktiver und sichtbarer. Das gesamte Futtersuchverhalten der in Zoos untergebrachten Tiere während der Streufütterung (36 % der gesamten Tagesaktivität) ist fast identisch mit dem der frei lebenden Tiere (37 % der gesamten Tagesaktivität).

  • Die Ergebnisse zeigen, dass die automatische Streufütterung ein praktikables und wirksames Instrument zur Verbesserung der Indikatoren für das Wohlergehen von Erdmännchen und möglicherweise auch anderer Tiere ist.

Environmental education in zoos: analysis of different scales to measure the impact of educational programs

Feucht V, Dierkes PW, Haeser-Kalthoff A, Kästner A, Mager C, Reichhardt S, Schröder L, Spengler T, Steinert I, Ugolini P, Waked F, Kleespies MW (2024) Environmental Education Research

  • Bildung ist eine wichtige Aufgabe moderner Zoos. Dabei trägt die Evaluierung der Umweltbildung dazu bei, die Bildungsarbeit besser zu verstehen und ihre Wirkung zu optimieren.

  • Wir stellen Instrumente am Beispiel Zoo vor, mit denen die Wirkung von Bildungsprogrammen auf die Naturverbundenheit, das Interesse am Artenschutz, die Umwelteinstellung und die Einstellung zum Biodiversitätsverlust mittels eines Fragebogens gemessen werden kann.

Identifying opportunities for invasive species management: an empirical study of stakeholder perceptions and interest in invasive species

MW Kleespies, DD Dörge, N Peter, AV Schantz, A Skaljic, V Feucht, AL Burger-Schulz, PW Dierkes, S Klimpel (2024) Biological Invasions

  • Invasive Arten sind eine der Hauptursachen für den Rückgang der weltweiten biologischen Vielfalt. In dieser Studie wird untersucht, wie verschiedene Interessengruppen in Deutschland invasive Arten wahrnehmen.
  • Es zeigte sich, dass die Zahl der invasiven Tier- und Pflanzenarten in Deutschland in allen Gruppen in etwa richtig eingeschätzt wurde, der durch invasive Arten verursachte wirtschaftliche Schaden jedoch deutlich unterschätzt wurde.

Acoustic estimation of the manatee population and classification of call categories using artificial intelligence

S Schneider, L von Fersen, PW Dierkes (2024) Frontiers in Conservation Science 5, 1405243

  • In dieser Studie stellen wir einen innovativen Ansatz vor, der ein neuronales Faltungsnetzwerk (CNN) für die Erkennung, Isolierung und Klassifizierung von Seekuh-Vokalisationen aus Langzeit-Audioaufnahmen einsetzt.
  • Die Fähigkeit, zwischen Rufkategorien zu unterscheiden, ermöglicht die laufende Überwachung wichtiger Informationen wie Stress, Erregung und die Anwesenheit von Kälbern, was zum Schutz und Management von Seekühen in kritischen Lebensräumen beitragen kann.

Breaking the spell: Changes in the behavior of two zoo‐kept tigers (Panthera tigris) after exposure to a distinct feast‐and‐fast feeding regime

I Seyrling, M Clauss, PW Dierkes, AL Burger-Schulz (2024) Zoo Biology 43(4): 340-353

  • Wir haben das Verhalten von zwei Tigern 104 Tage lang rund um die Uhr beobachtet.
  • Änderungen im Fütterungs- und Fastenplan reduzierten das Umhergehen von 6 % auf 3 % des Tages.
  • Ein Fress- und Fastenplan strukturierte die Zeit über den Tagesrhythmus hinaus.

Development and evaluation of an ensemble model to identify host-related metadata from fecal microbiota of zoo-housed mammals

F Zoelzer, D dos Santos Monteiro, PW Dierkes (2024) Frontiers in Mammal Science 3, 1380915

  • Wir analysierten die 16s rRNA von 525 Kotproben von 14 in Zoos gehaltenen Arten, die zu verschiedenen phylogenetischen Gruppen gehören, darunter Pflanzenfresser, Fleischfresser und Allesfresser. Wir fanden signifikante Unterschiede bei den Bakterientaxa, die mit diesen Gruppen korrelierten.
  • Auf der Grundlage dieser Ergebnisse haben wir ein logistisches Ensemble-Modell entwickelt, das aus einer gegebenen Zusammensetzung der fäkalen Mikrobiota entweder das pflanzenfressende Verdauungssystem oder die fleischfressende Wirtsfamilie vorhersagt.

Assessing zoo giraffe survivorship: Methodological aspects, historical improvement and a rapid demographic shift

L Scherer, L Bingaman Lackey, M Hahn-Klimroth, DWH Müller, M Roller, MF Bertelsen, J Jebram, PW Dierkes, M Clauss (2024) Journal of Zoo and Aquarium Research 12(2), 88-101

  • Die Daten der weltweiten Zoo-Giraffenpopulationen wurden im Hinblick auf die historische Entwicklung der Überlebensrate von Jungtieren und erwachsenen Tieren analysiert, wobei die Daten mit verschiedenen demografischen Maßstäben bewertet und mit denen von Populationen aus natürlichen Lebensräumen verglichen wurden.
  • Die Überlebensrate von Giraffen in Zoos liegt heute im Allgemeinen über der in natürlichen Lebensräumen beobachteten Rate.

Environmental Behavior in the Private Sphere–Development and Evaluation of the Personal Pro-Environmental Behavior (PPB) Scale

MW Kleespies, V Feucht, TJ Tille, AM Bambach, E Gricar, M Claus, MMG Konertz, L Kokott, V Rupp, V Bergmann, V Wenzel, PW Dierkes (2024) Measurement: Interdisciplinary Research and Perspectives, 1-15

  • Umweltfreundliches Verhalten im privaten Bereich ist ein wichtiger Faktor, der Natur und Umwelt beeinflusst und somit zur Bewältigung von Umweltproblemen beitragen kann.
  • Die in dieser Studie entwickelte Skala für umweltfreundliches Verhalten (PPB) wurde an 7000 Personen validiert und kann als geeignetes Messinstrument für umweltfreundliches Verhalten im privaten Bereich eingesetzt werden.

Measuring Interest: Development and Application of a Three-Dimensional Situational Interest Short Scale

MW Kleespies, A Scheersoi, PW Dierkes, V Wenzel (2024) European Journal of Educational Research 13 (2), 795-811

  • Situatives Interesse ist ein wichtiger Faktor, der sowohl in schulischen als auch in außerschulischen Lernsituationen einen großen Einfluss auf den Lernerfolg hat.

  • Die Ergebnisse dieser Studie belegen, dass die hier entwickelte Skala ein praktikables Instrument zur Messung des situativen Interesses unter Berücksichtigung aller seiner Komponenten ist. Sie kann Lehrkräften helfen, ihre Bildungsprogramme zu evaluieren.

An unsupervised learning approach to evaluate questionnaire data--what one can learn from violations of measurement invariance

M Hahn-Klimroth, PW Dierkes, MW Kleespies (2024) Data Science Journal 23 (13):  1–17

  • In dieser Studie wird ein auf unüberwachtem Lernen basierender Ansatz für solche Forschungsdaten vorgestellt, indem ein Verfahren vorgeschlagen wird, das in drei Phasen arbeitet: Datenaufbereitung, Clustering von Fragebögen und Messung der Ähnlichkeit auf der Grundlage des erhaltenen Clustering und der Eigenschaften jeder Gruppe.

Accelerometry reveals nocturnal biphasic sleep behavior in wild giraffe

AL Burger-Schulz, E Thiel, J Fennessy, S Fennessy, PW Dierkes (2023) Frontiers in Mammal Science 2, 1243883

  • Ziel dieser Studie war es, die Inaktivität und den REM-Schlaf von Giraffen in Namibia zu messen und ihre nächtliche Verhaltensrhythmik zu erforschen. Drei Giraffen wurden dazu mit einem Beschleunigungsmesser GPS-Gerät besendert.

  • Diese Studie weist einen biphasischen Inaktivitätsrhythmus von Giraffen mit kurzen REM Schlafepisoden in ihrem natürlichen Lebensraum nach.

Nocturnal behavioral patterns of African ungulates in zoos

J Gübert, M Hahn-Klimroth, G Schneider, PW Dierkes (2023) Ecology and Evolution 13, e10777

  • In der vorliegenden Studie wurden die nächtlichen Rhythmen von 192 Individuen von 18 Huftierarten aus 20 europäischen Zoos im Hinblick auf die Verhaltenspositionen Stehen, Kopf hochlegen und Kopf runterlegen (die typische REM-Schlafposition) untersucht.

  • Es wurden Unterschiede zwischen Individuen unterschiedlichen Alters festgestellt, aber keine Unterschiede in Bezug auf das Geschlecht. Bei den meisten Arten nahm der Anteil des Liegens während der Nacht deutlich zu. Außerdem wurde druchgehend ein hohes Maß an Rhythmizität festgestellt.

Big Mama is watching you—A bedtime story about how giraffes sleep

AL Burger, PW Dierkes (2023) Frontiers Young Minds 11, 1086538

  • In diesem Artikel erfahren Kinder und Jugendliche, in welcher Position Giraffen schlafen, wie wenig sie nachts tatsächlich schlafen und wie eine schlafende Giraffe von anderen Giraffen gut geschützt wird!

Connection to nature for sustainable development at universities - What should be done?

MW Kleespies, PW Dierkes (2023) Frontiers in Sustainability, 4, 1249328

  • Universitäten und Hochschuleinrichtungen spielen in der heutigen Gesellschaft durch die Ausbildung zukünftiger Entscheidungsträger eine wichtige Rolle.
  • Die Förderung der Verbundenheit mit der Natur ist ein wichtiger Ansatzpunkt, für nachhaltiges Verhalten und sollte bei der universitären Ausbildung zielgerichtet integriert werden. Mögliche Ansatzpunkte werden in dem Artikel diskutiert.

Research partners

PW Dierkes (2023) Zooquaria, 118, 22-23

  • Die Vorteile langfristiger Kooperationspartnerschaften zwischen Zoos und Universitäten werden in diesem Artikel besprochen.

Students’ technology acceptance of computer-based applications for analyzing animal behavior in an out-of-school lab

M Henrich, S Formella-Zimmermann, J Gübert, PW Dierkes (2023) Frontiers in Education, 8, 1216318

  • Die Verhaltensbiologie ist ein Bereich, der die Schüler fasziniert. Um die verschiedenen Vorteile des Unterrichts in diesem Bereich optimal nutzen zu können, sollte ein praktischer Ansatz verfolgt werden.
  • In der Studie wurden 171 Schüler in einem außerschulischen Schülerlabor namens "KILab - Verhaltensbiologie" unter Anwendung des Technologie-Akzeptanz-Modells (TAM) befragt. Die Studie zeigt, dass der Einsatz von Videoaufnahmen und Software zur Verhaltensanalyse grundsätzlich für den Einsatz in der Ausbildung geeignet ist.

A large-scale study on the nocturnal behavior of African ungulates in zoos and its influencing factors.

J Gübert, M Hahn-Klimroth, PW Dierkes (2023) Frontiers in Ethology, 2, 1219977

  • In der aktuellen Studie wird das nächtliche Verhalten von 196 Individuen von 19 Huftierarten in 20 europäischen Zoos untersucht. Die zugrunde liegenden Daten bestehen aus 101.629 Stunden Videomaterial aus 9.239 Nächten.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass Alter, Körpergröße und Fütterungsart die wichtigsten Faktoren sind die wichtigsten Faktoren sind, die das nächtliche Verhalten bei allen Arten beeinflussen.

The different values of nature: a comparison between university students’ perceptions of nature’s instrumental, intrinsic and relational values.

V Feucht, PW Dierkes, MW Kleespies (2023) Sustainability Science.

  • In der vorliegenden Studie wird empirisch untersucht, wie sich Hochschulstudenten in ihrer Auffassung vom Wert der Natur unterscheiden. Dazu wurden deutschlandweit 1885 Studierende aus 13 verschiedenen Studiengängen befragt.

  • Während alle Gruppen eine hohe Zustimmung zu intrinsischen und instrumentellen Werten zeigten, unterschieden sich die Gruppen stark in ihrer relationalen Wahrnehmung der Natur.

Time series cluster analysis reveals individual assignment of microbiota in captive tiger (Panthera tigris) and wildebeest (Connochaetes taurinus)

F Zoelzer, S Schneider, PW Dierkes (2023) Ecology & Evolution 13, e10066.

  • Unser Ziel war es, festzustellen, ob im Mikrobiom von Kotproben von Gnus (Connochaetes taurinus) und Tigern (Panthera tigris) art- und individuenspezifische Cluster-Muster zu beobachten sind.

  • Um solche Cluster zu identifizieren, haben wir zwei verschiedene hierarchische Clustering-Algorithmen angewandt (community detection algorithm und Ward's linkage).

  • Unsere Ergebnisse zeigten, dass sowohl eine art- als auch eine individuenspezifische Clusterbildung möglich ist. Zuverlässigere Ergebnisse wurden jedoch durch die Anwendung des dynamischen Time Warping erzielt, das die optimale Ausrichtung zwischen verschiedenen Zeitreihen findet.

     

Connection to nature of university students in the environmental field—An empirical study in 41 countries

MW Kleespies, PW Dierkes (2023) Biological Conservation 283, 110093

  • Um die Verbundenheit mit der Natur zu messen, wurden über 4200 Studierenden der Umweltwissenschaften in 41 Ländern mit einem Online-Fragebogen befragt

  • Die Studie untersucht den Zusammenhang zwischen der Naturverbundenheit von Studierenden der Umweltwissenschaften und sechs Wohlstandsindikatoren.

  • Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass Umweltstudenten in wohlhabenderen Ländern im Durchschnitt eine schwächere Beziehung zu Mensch und Natur haben als Studenten in weniger wohlhabenden Ländern.

     

How university students assess the planetary boundaries: A global empirical study

MW Kleespies, M Hahn-Klimroth, PW Dierkes (2023) Environmental Challenges, 100712

  • Wir haben die Wahrnehmung der planetarischen Grenzen durch Studierende in 35 Ländern weltweit untersucht. Mithilfe eines spektralen Clusteralgorithmus wurden die Länder in 5 Cluster eingeteilt.

  • Zur Erklärung des Clusterergebnisses wurden verschiedene Indikatoren verwendet. Wohlstand, natürliche Ressourcen und Waldfläche liefern Erklärungen für die Ergebnisse.

     

Can a guided zoo tour improve connection to nature?

MW Kleespies, PW Dierkes (2022) Frontiers Young Minds 10, 662905

  • Dieser Artikel erklärt für Kinder und Jugendliche, ob eine 1-stündige geführte Zootour die Verbundenheit von Oberschülern mit der Natur verbessern kann. Wir haben auch die Auswirkungen von fünf Zusatzangeboten (Fütterung von Giraffen oder Erdmännchen, ein Blick hinter die Kulissen, ein Gespräch mit einem Tierpfleger und ein Besuch im Streichelzoo) geprüft.

  • Unsere Studie liefert Belege für die Effektivität von kurzen Umweltbildungsprogrammen, die Menschen wieder mit der Natur verbinden zur Natur.

     

Development of A Tool for Assessing the Reputation of Zoos: The Zoo Ethical Reputation Survey (ZERS)

MM Spiriti, FM Melchiori, PW Dierkes, L Ferrante, F Bandoli, P Biasetti, B de Mori (2022) Animals 12(20), 2802

  • In dieser Arbeit berichten wir über die Entwicklung und die erste Erprobung des Zoo Ethical Reputation Survey (ZERS), eines Instruments, das durch eine Umfrage die öffentliche Meinung zu Merkmalen analysiert, die den Ruf eines Zoos beeinflussen können, wobei der Schwerpunkt auf ethischen Aspekten liegt.

     

Diurnal and Nocturnal Behaviour of Cheetahs (Acinonyx jubatus) and Lions (Panthera leo) in Zoos

I Seyrling, PW Dierkes, AL Burger (2022) Animals 12, 2367

  • In dieser Studie wurden die täglichen und nächtlichen Aktivitätsbudgets von sechs Löwen (Panthera leo) und fünf Geparden (Acinonyx jubatus) untersucht.
  • Unsere Ergebnisse zeigen, dass Löwen und Geparden, unabhängig von der Haltung, eine verstärkte Aktivität zu Dämmerungs- und Fütterungszeiten aufweisen. Das Ruheverhalten ist bei beiden Arten nachts ausgeprägter, wobei Geparden eine kürzere Gesamtschlafdauer als Löwen aufweisen.

Introducing the Software CASE (Cluster and Analyze Sound Events) by Comparing Different Clustering Methods and Audio Transformation Techniques Using Animal Vocalizations

S Schneider, K Hammerschmidt, PW Dierkes (2022) Animals 12, 2020

  • Unüberwachte Clustering-Algorithmen werden in der Ökologie und im Naturschutz häufig zur Klassifizierung von Tierlauten eingesetzt, bieten aber auch in der Grundlagenforschung verschiedene Vorteile und tragen zum Verständnis der akustischen Kommunikation bei.
  • In diesem Paper stellen analysieren wir verschiedene Clustering-Methoden und geben einen Überblick über deren Stärken und Schwächen bei der Klassifizierung bioakustischer Daten.

  • Die vorgestellte Software CASE erwendet eine mehrdimensionale Merkmalsextraktionsmethode, um bessere Clustering-Ergebnisse zu erzielen, insbesondere für frequenzmodulierte Vokalisationen.

The importance of the Sustainable Development Goals to students of environmental and sustainability studies—a global survey in 41 countries

MW Kleespies, PW Dierkes (2022) Humanit Soc Sci Commun 9, 218

  • In dieser Studie wurde untersucht, wie wichtig Studenten in 41 Ländern die 17 Ziele nachhaltiger Entwicklung einstufen.
  • Es wurde gezeigt, dass die drei Säulen der Nachhaltigkeit (sozial, wirtschaftlich, ökologisch) sich widerspiegeln, allerdings in den verschiedenen Ländern als unterschiedlich wichtig erachtet.

  • Die Ergebnisse geben den Beteiligten wichtige Hinweise darauf, wie die SDGs in ihrem Land gefördert werden sollten.

BOVIDS: A deep learning-based software for pose estimation to evaluate nightly behavior and its application to Common Elands (Tragelaphus oryx) in zoos

J Gübert, M Hahn-Klimroth, PW Dierkes (2022) Ecology & Evolution 12 (3), e8701

  • Dieses Paper beinhaltet zwei Abschnitte mit unterschiedlichen Zielen:
  • Erstens wird eine Fallstudie über 25 Elenantilopen (Tragelaphus oryx) aus 5 EAZA-Zoos mit insgesamt 11.411 Stunden Videomaterial aus 822 Nächten durchgeführt, die die erste detaillierte Beschreibung des nächtlichen Verhaltens von Elenantilopen liefert
  • Das zweite Ziel ist die Präsentation eines Open-Source-Softwarepakets mit dem Namen BOVIDS, das auf neuesten Techniken des maschinellen Lernens basiert und für groß angelegte Studien über das Verhalten nachtaktiver Huftiere ausgelegt ist.

Environmental education in zoos—Exploring the impact of guided zoo tours on connection to nature and attitudes towards species conservation.

MW Kleespies, V Feucht, M Becker, PW Dierkes (2022) Journal of Zoological and Botanical Gardens 3 (1), 56-68

  • Das wahrscheinlich am weitesten verbreitete Umweltbildungsprogramm im Zoo ist die geführte Tour. Ziel dieser Studie ist es daher zu prüfen, ob eine einstündige Zooführung einen Einfluss auf die Naturverbundenheit der Teilnehmer und ihre Einstellung zum Artenschutz hat.
  • Zu diesem Zweck wurden 269 Personen, die sich freiwillig für eine Zooführung angemeldet hatten, vor und nach der Führung befragt. Die Ergebnisse belegen den positiven Einfluss eines sehr einfachen Umweltbildungsprogramms, auch für Personen mit einer bereits vorhandenen hohen Naturverbundenheit und positiven Einstellung zum Artenschutz.

Effects of Positive Reinforcement Training and Novel Object Exposure on Salivary Cortisol Levels under Consideration of Individual Variation in Captive African Elephants (Loxodonta africana)

Effects of Positive Reinforcement Training and Novel Object Exposure on Salivary Cortisol Levels under Consideration of Individual Variation in Captive African Elephants (Loxodonta africana)

S Hambrecht, AK Oerke, M Heistermann, J Hartig, PW Dierkes (2021) Animals 11 (12), 3525

  • Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob Training und Bereicherung in Form eines neuen Objekts physiologische Veränderungen bei afrikanischen Elefanten in Zoos hervorrufen. Wir nahmen wiederholt Speichelproben von zehn Tieren (aus drei Zoos) vor und nach dem Training und nach dem Kontakt mit einem neuartigen Objekt zur Analyse von Cortisol und als Maß für Stress und Erregung.
  • Wir fanden erhöhte Cortisolwerte im Speichel und niedrige Werte nach dem Training. Ein neuartiges Objekt hingegen erhöhte die Speichelcortisolwerte nur moderat. Wir schließen daraus, dass die erhöhten Cortisolwerte vor dem Training auf die Vorfreude auf das (bekannte) Trainingsereignis zurückzuführen sein könnten. Ein neuartiges Objekt hingegen könnte Erregung hervorgerufen haben, die zu dem moderaten Cortisolanstieg führte.

Nature Interest Scale (NIS) - Development and evaluation of a measurement instrument for individual interest in nature.

MW Kleespies, L Doderer, PW Dierkes, V Wenzel (2021) Frontiers in Psychology 12, 774333

  • Ziel dieser Studie war es, eine Skala für das Interesse an der Natur zu entwickeln und zu testen, die Nature Interest Scale (NIS). Wir wählten neun Items aus, die auf den drei Dimensionen des psychologischen Interessenkonstrukts basieren, um das Interesse an der Natur darzustellen. In verschiedenen Schritten haben wir die Faktorenstruktur, Validität und Reliabilität der NIS getestet und ihre Anwendbarkeit nachgewiesen.
  • Diese Studie liefert ein valides und zuverlässiges Messinstrument für das individuelle Interesse an der Natur, das für zukünftige Forschungen genutzt werden kann.

Unraveling differences in fecal microbiota stability in mammals: from high variable carnivores and consistently stable herbivores.

F Zölzer, AL Burger, PW Dierkes (2021) Animal Microbiome 3: 77

  • 621 Kotproben von 31 Arten wurden durch Sequenzierung der V3-V4-Region des des 16S rRNA-Gens mit Illumina MiSeq analysiert.
  • Während die Mikrobiota von Fleischfressern (Carnivora) innerhalb und zwischen den Arten sehr variabel und uneinheitlich sind, zeigen Perissodactyla und Ruminantia weniger Unterschiede über Artgrenzen hinweg.
  • Bakterienfamilien mit geringem Vorkommen weisen im Mikrobiom des Kots größere Schwankungen auf als solche mit hohem Vorkommen.

Identifying factors influencing attitudes towards species conservation – a transnational study in the context of zoos

MW Kleespies, N Álvarez Montes, AM Bambach, E Gricar, V Wenzel, PW Dierkes (2021) Environmental Education Research 27 (10), 1421-1439

  • In der Studie wurde mit insgesamt 3347 Teilnehmern in sieben verschiedenen Ländern untersucht, welche Faktoren die Einstellung zum Artenschutz beeinflussen.
  • Eine Mediatorenanalyse ergab, dass die Anzahl der Zoobesuche neben dem direkten Effekt auf die Einstellung zum Artenschutz auch einen relevanten indirekten Effekt mit dem Interesse an Tieren als Mediator hat.

Discrimination of acoustic stimuli and maintenance of graded alarm call structure in captive meerkats.

S Schneider, S Goettlich, C Diercks, PW Dierkes (2021) Animals 11 (11): 3064

  • Erdmännchen im Zoo reagieren mit biologisch relevanten und selektiven Reaktionen auf akustische Reize.
  • Eine Merkmals- und Clusteranalyse konnte nachweisen, dass die abgestufte Struktur ausgelöster Alarmrufe im Zoo erhalten bleibt und der Struktur im Freiland entspricht.

Measuring Connection to Nature – A Illustrated Extension of the Inclusion of Nature in Self Scale

MW Kleespies, T Braun, PW Dierkes, V Wenzel (2021) Sustainability 13 (4), 1761

  • Die Naturverbundenheit gilt als einer der wichtigsten Prädiktoren für umweltfreundliches Verhalten.

  • Auf der Basis der Inclusion of Nature in Self Scale (INS) wurde ein grafisch illustriertes Messinstrument für die Naturverbundenheit entwickelt und validiert, das sich auch für Grund- und Förderschüler*innen eignet.

  • Dass neue Messinstrument (IINS) ermöglicht die Evaluation von Umweltbildungsprogrammen auch in inklusiven Settings.

Biological and environmental factors as sources of variation in nocturnal behavior of giraffe.

AL Burger, J Hartig, PW Dierkes (2021) Zoo Biology 40(3): 171-181

  • Budgets der nächtlichen Aktivität von 63 Giraffen aus 13 verschiedenen Zoos wurden untersucht.
  • Etwa die Hälfte des 14-stündigen Beobachtungszeitraums verbrachten die Giraffen ruhend auf dem Boden, entweder im Liegen oder in der REM-Schlafposition.
  • Das nächtliche Verhalten von Giraffen in Zoos hängt wahrscheinlich mehr von individuellen Merkmalen wie Alter, Unterart und Mutterschaft ab als von Umweltfaktoren.

Localize Animal Sound Events Reliably (LASER): A new software for sound localization in zoos.

S Schneider, PW Dierkes (2021) Journal of Zoological and Botanical Gardens 2 (2), 146-163

 

  • Die Software LASER liefert auch unter schwierigen Aufnahmebedingungen, z. B. in Zoos, sehr genaue Ergebnisse und ermöglicht die zuverlässige Erkennung von rufenden Individuen innerhalb einer Gruppe.
  • In Kombination mit einer automatisierten Analyse der bioakustischen Daten ist in Zukunft ein Langzeitmonitoring möglich, bei dem Rufe von Interesse (positiv und/oder negativ) identifiziert und Informationen über Verhaltensaspekte, soziale Strukturen und das Wohlergehen der Tiere gesammelt werden.

Deep learning‐based pose estimation for African ungulates in zoos.

M Hahn‐Klimroth, T Kapetanopoulos, J Gübert, PW Dierkes (2021) Ecology & Evolution 11(11): 6015-6032

 

  • Langfristige Analyse des Verhaltens mithilfe einer Deep-Learning-Software.
  • Klassifizierung von vier verschiedenen Verhaltensweisen von verschiedenen afrikanischen Huftieren.
  • Optimierung der Bewertungsergebnisse durch Anwendung von artspezifischer Nachbearbeitungsregeln.

Impact of biological education and gender on students’ connection to nature and relational values

MW Kleespies, PW Dierkes (2020) PloS One 15 (11), e0242004

 

  • Eine vergleichende Studie zur Naturverbundenheit (mit Hilfe der Inclusion of Nature Scale, INS), der Skala zur Verbundenheit mit der Natur (CNS) und die relationalen Werten (RV) von biologisch interessierten Gymnasiasten (n = 417) mit Biologiestudierenden im ersten Semester (n = 593) und fortgeschrittenen Biologiestudierenden (n = 223).
  • Der geschlechtsspezifische Vergleich der RVs und der Naturverbundenheit zeigte einen signifikant höheren RV-Wert für weibliche Probandinnen, während INS und CNS keinen geschlechtsspezifischen Unterschied aufwiesen.

Nightly selection of resting sites and group behavior reveal antipredator strategies in giraffe.

AL Burger, J Fennessy, S Fennessy, PW Dierkes (2020) Ecology & Evolution 10(6): 2917-2927

 

  • Erste Erkenntnisse über nächtliche Verhaltensmuster wildlebender Giraffen.
  • Das nächtliche Verhalten und der Einfluss ökologischer Faktoren wie Gruppengröße, Jahreszeit und Habitatnutzung wurden analysiert.
  • In einer Gruppe von Giraffen an einem Ruheplatz waren mehrere Individuen wachsam, während andere Gruppenmitglieder sich hinlegten oder eine Schlafposition einnahmen.
  • Die gleichzeitige Einnahme von Schlafpositionen innerhalb einer Gruppe wurde selten beobachtet.

Connecting high school students with nature – how different guided tours in the zoo influence the success of extracurricular educational programs.

MW Kleespies, J Gübert, A Popp, N Hartmann, C Dietz, T Spengler, M Becker, PW Dierkes (2020) Frontiers in Psychology 11 (1804), 1-14

 

  • Eine einstündige Führung durch einen Zoo erhöht die Naturverbundenheit in einer Altersgruppe, die sich weniger für das Thema Zoo und Tiere interessiert. Besonders Schüler mit einer anfänglich geringen oder mittleren Naturverbundenheit profitieren von den Führungen.
  • Kleine Zusätze (z.B. Tierpflegergespräche oder Fütterungen) zur Führung können das Ergebnis verbessern.

A comparative study of nightly allonursing behaviour in four zoo- housed groups of giraffes (Giraffa camelopardalis).

F Zoelzer, C Engel, PW Dierkes, AL Burger (2020) Journal of Zoo and Aquarium Research 8 (3), 175-180

 

  • Anhand von Videoaufzeichnungen von 30 Tieren in 12 Nächten wurden alle Allonursing-Ereignisse mit der Methode der kontinuierlichen Verhaltensstichprobe analysiert.
  • Es wurden erhebliche Unterschiede zwischen den vier Zoos hinsichtlich der Häufigkeit und des nächtlichen Verlaufs des Allonursing-Verhaltens festgestellt.  In allen Zoos trat Allonursing in etwa zwei Perioden während der Nacht auf, die je nach Zoo sehr unterschiedlich lang waren.

Personal assessment of reasons for the loss of global biodiversity—an empirical analysis.

MW Kleespies, PW Dierkes (2020) Sustainability 12 (10), 4277

 

  • In dieser Studie wurde untersucht, inwieweit Gymnasiasten, Lehramtsstudierende im Fach Biologie und Biologie-Bachelorstudierende die Ursachen für den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt erkennen können.
  • Ein neues Befragungsinstrument wurde entwickelt und an 889 Teilnehmern getestet.
  • Es zeigte sich, dass Personen, die sich mehr mit der Natur verbunden fühlten, eher in der Lage waren, die Hauptursachen für die Gefährdung der globalen Artenvielfalt einzuschätzen.

Shedding light into the dark: age and light shape nocturnal activity and sleep behaviour of giraffe.

AL Burger, J Hartig, PW Dierkes (2020) Applied Animal Behaviour Science 229 (105012), 1-10

 

  • In dieser Studie wurde das nächtliche Aktivitätsbudget von 63 Giraffen (Giraffa camelopardalis) aus 13 EAZA-Einrichtungen untersucht.
  • Zur Analyse der Ruhe-Aktivitäts-Rhythmen von drei Altersklassen von Giraffen während der Dunkelphase der Nacht wurden lineare gemischte Modelle verwendet. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Aktivität mit zunehmendem Alter der Giraffe zunimmt.

Diurnal variation of salivary cortisol in captive African elephants (Loxodonta africana) under routine management conditions and in relation to a translocation event.

S Hambrecht, AK Oerke, M Heistermann, PW Dierkes (2020) Zoo Biology 39 (3), 186-196

 

  • Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die Speichelcortisolwerte von afrikanischen Elefanten in Zoos den erwarteten tageszeitlichen Schwankungen folgen, die durch hohe Werte am Morgen und niedrige Werte am Nachmittag während der Ausgangsbedingungen (Routine-Management) gekennzeichnet sind.
  • Speichelcortisol ist eine nützliche, minimal invasive Messgröße für physiologischen Stress, vorausgesetzt, die Tiere sind zur Kooperation bereit und die Proben können während oder unmittelbar (d. h. innerhalb weniger Stunden) nach dem Stressor entnommen werden.

Evaluating the quantitative and qualitative contribution of zoos and aquaria to peer-reviewed science.

J Kögler, I Barbosa Pacheco, PW Dierkes (2020) Journal of Zoo and Aquarium Research 8 (2), 124-132

 

  • Die vorliegende Arbeit wertet die quantitative Forschungsleistung der 71 Mitglieder des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) aus.

Exploring the construct of relational values: an empirical approach.

MW Kleespies, PW Dierkes (2020) Frontiers in Psychology 11: 209

 

  • Es wurden drei Studien durchgeführt, um ein bestehendes Messinstrument für RVs (relationale Werte) zu analysieren und das Konstrukt mit dem Konzept der Naturverbundenheit zu vergleichen.
  • Die Ergebnisse zeigen, dass RVs und Naturverbundenheit keine grundlegend unterschiedlichen Konstrukte sind, sondern sich überschneiden.
  • Studie 3 bestätigte RVs als multidimensionales Konstrukt mit drei Faktoren: Fürsorge, Gemeinschaft und Verbindung zur Natur.